Reise nach Südkorea - Schön war's...

Silke Fischer aus der J1 war im Rahmen des "Olympischen Jugendlagers" in Südkorea bei Olympischen Winterspielen. Die Reise trat sie an als eine von 40 Jugendlichen, die aus ganz Deutschland ausgewählt wurden. Hier ihr Rückblick auf dem Weg zurück in die Heimat: 

Informationen zum Olympischen Jugendlager:

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Das Projekt wird gefördert durch den Deutschen Olympischen Sportbund und durch das Bundesinnenministerium, welches immer zu den Olympischen Winter- und Sommerspielen 40 Jugendliche aus ganz Deutschland auswählen, die sportlich engagiert sind und/oder im Leistungssport unterwegs sind.

Seit letzten Sommer darf ich die Vorfreude für die Olympischen Winterspiele in PyeongChang/Südkorea spüren. Bereits Mitte November fand ein Vorbereitungstreffen in Frankfurt statt. Dort lernten wir uns gegenseitig kennen, lernten mit Hilfe des koreanischen Generalkonsuls wichtige Fakten über Südkorea, sowie einige Floskeln auf Koreanisch. So spricht man Danke in Lautsprache etwa so aus: „Gamsahamnida“. Zum Glück beherrsche ich schon die Art und Weise, wie die Koreaner mit Stäbchen essen. Auf dem Programm stehen 6 Wettkämpfe, wobei das Skispringen des Männerteams bereits gesichert ist und die anderen 5 Wettkämpfe dürfen wir aus einer Auswahl dort vor Ort wählen. Zum anderen ist auch ein Kulturprogramm angesagt. An einem Tag ist ein Ausflug mit einer koreanischen Schule an der Ostküste geplant und anschließend werden wir bei der Gastfamilie der Schüler übernachten. Wir selber konnten uns einbringen und so bekam jeder einen organisatorischen Bereich zugeteilt. Ich zum Beispiel bin für das freie Training vor Ort zuständig. Denn das Hotel in Seoul, das wir für 2 Wochen beziehen, besitzt zudem auch eine Sport- und Schwimmhalle. Das Hotel ist nur mit uns Jugendlichen und Betreuern ausgefüllt und ich muss dafür sorgen, wann, wie und wo wir Sport als Gruppe machen können und dies auch rechtzeitig ankündigen. Es werden uns auch einige Vorträge erwarten, bei dem wir uns über diverse Themen austauschen können. Geplant ist auch ein Besuch in der entmilitarisierten Zone, also an der Grenze zu Nordkorea. Ein Highlight wird der Besuch des Olympischen Dorfes und des Deutschen Hauses sein. Wir alle sind sehr gespannt und hoffen darauf, unsere Idole anzutreffen. Für mich ist es Laura Dahlmeier, eine sehr erfolgreiche Biathletin. Vielleicht erwischt uns das Glück und wir können live miterleben, wie eine Deutsche oder ein Deutscher die Goldmedaille gewinnt.

Vor zwei Wochen erreichten uns ein riesiges Paket gefüllt mit Teilen der offiziellen Nationalkleidung, das auch die deutschen Sportler vor Ort anziehen werden. So gehörte eine dicke grüne Daunenjacke dazu, denn in Südkorea erwarten uns zum Teil Temperaturen in zweistelligen Minusbereichen. Dennoch ist unsere Vorfreude schon riesig und wir zählen jeden Tag bis zu unserer Abreise. Offiziell fliegen wir am 7. Februar um 16 Uhr von Frankfurt los, doch wir können uns schon am Tag davor treffen und uns einstimmen. Nicht zu vergessen ist der Zeitunterschied. Die Südkoreaner sind uns um 8 Stunden voraus, weshalb der Hinflug paradoxerweise einen ganzen Tag dauert und der Weg zurück im Vergleich dazu viel kürzer ist.

Wie alle anderen Dinge wird auch diese Reise ein Ende haben und am Ende werde ich wieder in der Schule die Bank drücken. Doch ich möchte viele Erfahrungen sammeln und sie in meinem Herzen mit nach Deutschland nehmen. Ich wünsche mir, dass ich diese Erfahrungen mit anderen teilen kann und sich so der faszinierende Gedanke über die Olympischen Spiele verbreitet. Gemäß dem Slogan der diesjährigen Olympischen Spiele in Südkorea: „Passion. Connected.“ („Leidenschaft verbindet.“)

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Eindrücke aus der ersten Woche in Südkorea:

18 02 Südkorea 04Nach einer knappen Woche kann ich schon die erste Bilanz ziehen. Die ganzen Vorbereitungen und der 18-stündige Hinflug haben sich auf jeden Fall gelohnt. Wir besuchten schon des Öfteren das Deutsche Haus und konnten dort einige erhellende Gespräche mit Prominenten führen, darunter zum Beispiel mit unserem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau, Andrea Henkel, Laura Ludwig, Lena Gercke, 
Maria Höfl-Riesch und Fabian Hambüchen. Die Stimmung im Deutschen Haus ist fantastisch, ehemals erfolgreiche Sportler laufen einem über den Weg und sind meist für Fragen total offen. Nebenbei gibt es auch Musik und Liveberichterstattungen sowie leckeres deutsches als auch koreanisches Essen.


Des Weiteren besuchten wir das Goethe-Institut und konnten Land und Leute ungezwungen kennenlernen, indem wir mit den Schülern eine Stadtrallye durch Seoul in kleinen Gruppen von 4 Deutschen und 2 Koreanern durchführten. Wir konnten historische Häuser besichtigen und in ein berühmtes Restaurant einkehren. Die Koreaner sind total hilfsbereit und nehmen sich die Zeit für jede Angelegenheit, andere winken immer total begeistert, sobald wir an ihnen vorbeilaufen und bitten um Selfies mit uns. An jeder Ecke ist das Logo der Olympischen Spiele und zieht sich durch jede Siedlung. Die Mischung aus Tradition und Moderne ist beachtenswert. In der Hochschule für fremde Sprachen (Goethe-Institut) sind die Räume bestens und hochmodern ausgestattet. So haben sie vorne eine riesige Touchscreen Wand, bei der sie von YouTube-Filmen bis zum Schreiben und Bearbeiten von Bildern alles machen können. Am Freitag ließen uns die Schüler in ihre traditionelle Hanbok-Kleidung schlüpfen, die sie nur zweimal im Jahr für ein besonderes Event benutzen. Auch ihre Kultur blieb nicht hinter einer Fassade versteckt. Mit einer Mischung aus Französisch, Koreanisch, Deutsch und Englisch unterhielten wir uns über unsere Vorlieben, unsere Politik sowie die Wirtschaft. Es stellte sich heraus, dass die meisten Schüler Schlafen als ihr Hobby sahen. Kein Wunder, denn wir erfuhren, dass die Schulen an Wochentagen von 8 bis 22 Uhr stattfanden und die meisten kaum 4 Stunden pro Tag schlafen konnten.

Besonders bei bevorstehenden Prüfungen sei es wohl normal, mehrere Tage schlaflos die Bücher zu wälzen. Eine Schülerin berichtete mir auch davon, dass es in der Schule großen Konkurrenzdruck gibt, denn es dürfen immer nur maximal 4 Schüler eine Eins bekommen und die Elite-Universität, zu der alle hingehen wollen, ist sehr stark überlaufen.


Letzten Samstag konnten wir die Biathletinnen im Sprint verfolgen, allerdings haben wir den Start verpasst. Doch glücklicherweise konnten wir die spannenden Schießdurchläufe beobachten. Ich musste die Luft anhalten, als Laura Dahlmeier beim Stehendschießen nach dem 3. Schuss eine große Pause einlegte. Doch als die 5 Klappen alle fielen, schrien wir aus vollem Hals und feuerten sie bis zur Ziellinie und der ersten deutschen (Gold-)Medaille an. Ich bin echt stolz darauf, sagen zu können, dass ich bei diesem euphorischen Moment nur wenige Meter entfernt war. Am nächsten Tag musste leider der Ski Alpin-Wettkampf abgesagt werden, doch es besteht die Hoffnung, dass wir diesen Wettkampf am Donnerstag nachholen und dann auch den Frauen zuschauen können.


Kulinarisch mussten wir uns komplett umstellen, denn auf unseren Tellern steht dreimal am Tag Reis mit Kimchi und scharfer roter Soße. Einige Einwohner grinsten, als sie uns mit den Stäbchen essen sahen und wir haben eine Weile gebraucht, wieder einigermaßen ruhig essen zu können!


Lustigerweise ist hier das Datum spiegelverkehrt. Das heißt, man schreibt zuerst das Jahr, dann den Monat und zuletzt den Tag. Anfangs führte das zu großen Verwirrungen, doch mit der Zeit haben wir uns alle an die teils eigenartigen Umstellungen gewöhnt.


Ich möchte liebe Grüße aus Korea schicken und freue mich schon auf die Begegnungen am 2018.02.23!

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Blick zurück auf der Rückreise:

Nun sitze ich schon wieder im Flieger und lasse die letzten 16 Tage Revue passieren. In der 2. Woche stellte ich noch einmal deutlich fest, wie viel Arbeit hinter einem solchen Olympischen Event steckt. Nicht nur vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) aus, das täglich weltweit bis zu 3,4 Millionen Dollar für die sportliche Förderung einstellt, sondern auch seitens der Deutschen Olympischen Akademie und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), die für die Förderung der jungen Talente und der reibungslosen Organisation zuständig sind. Es sind wahrhaft viel mehr Personen aus dem Team Deutschland, die für die Koordination verschiedenster Dinge zuständig sind und wir hatten die Ehre, uns mit einigen austauschen zu dürfen. So zum Beispiel mit dem IOC-Pressesprecher Christian Klaue, der als "Überraschungsgast" spontan zu einer unserer Konferenzen kam und uns sehr informative und faszinierende Zahlen rund um den Sport mitteilte. Nebenbei hörten wir bei einigen Vorträgen aufmerksam zu, die teilweise von uns selber vorgetragen wurden. So zum Beispiel ein Workshop zur Dopingprävention oder eine Einführung in die noch bevorstehenden Paralympics und deren vielseitige Sportarten.

Inzwischen gewohnt, dass wir mehr als 6 Schichten Kleidung trugen, ging es noch zu weiteren faszinierenden Ausflügen. Zum einen ins Nationale Palastmuseum von Korea und einem brillanten Musicalbesuch (Nanta-Show), dessen rhythmische Trommelschläge noch heute mein Ohrwurm sind.

Schockierend war für mich ein Erlebnis auf dem Markt. Ich sah riesige Krabben übereinander eingezwängt in offenen Aquarien, die vor jedem Restaurant standen. Jeder hätte praktisch rein fassen und die teilweise schon toten Meeresbewohner holen können. Zum anderen hatten wir auch die DMZ-Tour, bei der wir die Demilitarisierte Zone von Nord- und Südkorea besuchten. Dort befanden wir uns teilweise auf nordkoreanischem Gebiet und lernten viele historische Fakten. Wir erfuhren auch, dass viel Propaganda im Spiel sei. Denn genau an der Grenze stehen sich zwei Häuser aus den jeweiligen Staaten gegenüber, die bestens mit Spionagekameras in die entgegengesetzte Richtung ausgestattet sind. Es soll auf diese Weise die eigene Kontrolle und die Macht über den anderen propagiert werden. Des weiteren hatten wir bei einem interkulturellen Austausch in Gangneung die Chance, einen Tag als Mitglied einer koreanischen Familie deren richtigen Alltag mitzuerleben. Mich erwartete eine liebevolle Gastmutter und zwei aktive Hündchen. Am Abend machten wir es uns gemeinsam am Anbok-Beach gemütlich und fragten uns gegenseitig die persönlichsten Dinge und diskutierten auch über die jeweilige Politik unser Länder.

Mir imponierte ihre moralische Sichtweise sehr, denn ein Baby, das zur Welt kommt, hat bereits sein erstes Lebensjahr hinter sich. Das heißt, es ist bei der Geburt schon ein Jahr alt. Ich finde diesen Gedanken gar nicht mal so abwegig, da im Bauch aus wissenschaftlicher Sicht bereits ein Lebewesen heranwächst.
Das Abendessen war total vielfältig und richtig üppig. Es war das erste Mal, dass ich für meine Geschicklichkeit mit den Stäbchen beim Essen gelobt wurde. Ich weiß allerdings nicht, ob sie dies aus objektiver Betrachtung behaupteten ;-)

Es ist übrigens normal, dass hier die Pizza mit einer Schere geschnitten wird! Ich kostete möglichst viel von den koreanischen Spezialitäten wie Sushi, Kimchi und Soja-Soße, als der Gastvater fragte, ob ich denn mal so richtig koreanisch essen möchte. Auf meinen irritierten Blick hin, schöpfte er einiges von der feurigen Chillisauce in meine Schüssel. Der Abend war dementsprechend warm und ich meine damit nicht die beheizten Fußböden, die hierzulande üblich sind!

Obwohl zu Beginn dieser Woche die Norweger die führende Position im Medaillenspiegel übernahmen, herrschte eine überragende Fanstimmung.
Es gab ein wuchtiges Gegröle unsererseits, als Andreas Wellinger im letzten Sprung das Team Deutschland vom dritten Rang wieder auf den zweiten brachte und somit die nächste Silbermedaille sicherte (genauer gesagt, die nächsten vier Medaillen für jedes Teammitglied) und wir stimmten umso glücklicher in Fanlieder ein. Durch die ganze Deutschlandkostümierung und Fahnenschminke auf dem Gesicht war es, als hätte ich die Fasnet nie verpasst ;-) !

Eine lange Heimreise steht noch vor mir, doch ich freue mich auf diese Aussicht, denn ich schätze meine Normalität zu Hause. Unter anderem auch deswegen, weil ich dann den Koreanern schlaftechnisch (wegen dem straffen Programm und den langen Anreisewegen zu den Orten bis in die Nacht hinein) nicht mehr so ähnlich sein muss und endlich mal wieder länger schlafen kann.

Ich möchte mich an der Stelle für jeden Leser bedanken und freue mich, wenn für das Deutsche Olympische Jugendlager geworben wird.

Bis bald! Silke Fischer 

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Text/Bilder: Ein riesiges Dankeschön an Silke für diese spannenden Eindrücke aus Korea!

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