Die Französisch-Schüler lernen den Autor ihrer Abiturlektüre kennen

17 02 Grimbert 4Einen sehr lohnenden Tagesausflug ins schöne Tübingen unternahm der Französisch-Kurs der J2 am vergangenen Dienstag, dem 14.02.17, als der Autor der Abiturlektüre "Un secret", Philippe Grimbert, am dortigen Kepler-Gymnasium den Abiturienten mehrerer Schulen Rede und Antwort stand. Grimbert erzählt in seinem stark autobiographisch gefärbten Roman die Geschichte seiner jüdischen Familie zur Zeit der faschistischen Besatzung Frankreichs.

Von seinen Eltern behütet, spürt er als Kind die bedrohliche Existenz eines Familiengeheimnisses, das schwer über allen lastet und nur selten durchsickert. Der Junge fühlt sich schuldig, ohne zu wissen, warum. Erst als ihm in seiner Jugend das Geheimnis von Dritten offenbart wird, kann er sich von seinen Schuldgefühlen lösen. Er erfährt, dass sein Vater vor der Ehe mit seiner Mutter bereits verheiratet war und einen Sohn hatte. Seine frühere Frau und sein Sohn wurden beim Versuch, die "Zone libre" in Südfrankreich zu erreichen, von der französischen Gendarmerie festgenommen und wenig später von den Nazis in Auschwitz vergast, was der Ich-Erzähler jedoch als Einziger und erst als Erwachsener herausfindet. Auch Vater und Mutter des Erzählers quälen sich ihr Leben lang mit Schuldgefühlen, weil sie sich - statt auf die Rückkehr der Vermissten zu warten - ihrer neu entstandenen Liebe hingeben.  

Der Autor zog seine jungen Zuhörer ab der ersten Minute in seinen Bann. Nach einer kurzen Vorstellung bat er direkt um die ersten Fragen aus dem Publikum, die er ausführlich und eindringlich, aber immer wieder auch mit einem verschmitzen Augenzwinkern beantwortete. Ganz schnell wurde deutlich, dass Grimbert das Trauma seiner Kindheit und den Freitod der Eltern verarbeitet und hinter sich gelassen hat. Erstaunlich gelassen und analytisch konnte er von Tatsachen berichten, die emotional sehr stark berühren; keine Frage war ihm zu persönlich.

Die Zuhörer erfuhren zahlreiche spannende Details zu ihrer Lektüre, beispielsweise welche der Figuren als einzige keine Vorlage im echten Leben hatte (Louise), welche Einzelheiten der Autor aus "poetischen Gründen" hinzugefügt oder verändert hat (die faustgroße Vertiefung in seinem kindlichen Brustkasten, der Plüschhund auf dem Dachboden, der eigentlich ein Teddybär war ...) und dass die zufällige Entdeckung des Hundefriedhofs mit seiner Tochter tatsächlich der Auslöser für seinen Entschluss war, seinem jüdischen Halbbruder Simon mit diesem Roman einen Grabstein zu setzen. Viel zu schnell waren die anderthalb Stunden Redezeit vorbei; diesem rundum sympathischen Autor hätte man noch stundenlang weiter zuhören können. Einige Schüler holten sich noch ein Autogramm von Grimbert und konnten so zum Schluss sogar noch ein persönliches Wort mit ihm wechseln.

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17 02 Grimbert 5Text: Presse-AG; Fotos: Merci à Gizem et Isabella! Februar 2017

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