Kira Schultz aus der Jahrgangsstufe 11 wird Vizemeisterin beim „Grenzüberschreitenden Redewettbewerb“ in Stuttgart
Alljährlich veranstaltet der Verband AMOPA zur Förderung der französischen und deutschen Sprache einen grenzüberschreitenden Redewettbewerb zu einem vorgegebenen Thema. Oberstufenschülerinnen und -schüler aus ganz Baden-Württemberg, dem südlichen Rheinland-Pfalz und dem elsässischen Departement Bas-Rhin sind aufgefordert, eine Rede in der Sprache des Nachbarn zu verfassen. Die süddeutschen und elsässischen Verbandsmitglieder gehören zum französischen Orden „Palmes Académiques“, der sich für besondere Verdienste im Bildungswesen einsetzt.
In diesem Jahr lautete das Thema „60 Jahre nach der Rede von Ludwigsburg“. In dieser berühmten „Rede an die deutsche Jugend“ gab 1962 der französische Präsident Charles de Gaulle zukunftsweisende Impulse für die deutsch-französische Aussöhnung und Freundschaft der jahrhundertelangen „Erbfeinde“. Jetzt wurde die Urenkelgeneration beiderseits der Staatsgrenze nach Ideen gefragt, diese Freundschaft neu zu beleben und weiterzuentwickeln.
Kira Schultz nahm dieses Thema dankbar an. Im Französisch-Leistungskurs hatte sie sich am Mengener Gymnasium bereits intensiv damit beschäftigt, schließlich galt und gilt die deutsch-französische Aussöhnung und Zusammenarbeit als Wegbereiter und Motor für ein vereintes und friedliches Europa. Sie reichte ihre Rede in französischer Sprache ein und wurde zum Finale mit insgesamt zehn Rednerinnen und Rednern in den Europasaal des Stuttgarter Regierungspräsidiums eingeladen. Ein thematischer Schwerpunkt war die traurige Entwicklung, dass immer weniger junge Menschen beiderseits des Rheins die Sprache der Nachbarn lernen.
Kira Schultz betonte, wie notwendig der Spracherwerb und echte Begegnungen für junge Menschen gleich welcher Schulform seien. Die deutsch-französische Freundschaft brauche eine breitere Basis und dürfe nicht nur Sache der Gymnasiasten sein. Zugleich kritisierte sie politische Maßnahmen, die den Schüleraustausch ausbremsten, etwa die französische réforme des collèges von 2016. Diese Schulreform schaffte Kurse mit intensivem Deutschunterricht und die verpflichtende Teilnahme am Schüleraustausch ab, so dass es immer weniger deutsch-französische Schüleraustausche gibt.
Alle Rednerinnen und Redner glänzten mit ihren rhetorischen Fähigkeiten, wie Staatssekretär Volker Schebesta aus dem baden-württembergischen Kultusministerium abschließend feststellte. Er gratulierte ihnen zu ihrem außerordentlichen Engagement. Diesem Lob schlossen sich der französische Generalkonsul und beide Verbandspräsidenten an. Sie priesen die herausragenden Sprach- und wertvollen Schlüsselkompetenzen der Rednerinnen und Redner. Da war der zweite Platz eine besondere Freude für Kira Schultz und ihre Mengener Begleitung.
Abschließend wurden alle Schülerinnen und Schüler aufgefordert, auch ihre Klassenkameraden einzuladen, beim nächsten Redewettbewerb, der in Straßburg stattfinden wird, mitzumachen, denn nur eine breit gelebte deutsch-französische Freundschaft habe Zukunft.
Es lebe l’amitié! Vive la Freundschaft!
Text und Fotos: Vielen Dank an Fr. Karra! März 24