Die Wahlkreisabgeordneten aus dem Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen, Robin Mesarosch und Thomas Bareiß, besuchten in den vergangenen Wochen beide die Jahrgangsstufe des Gymnasium Mengen. Die angehenden Abiturienten bekamen einen Einblick in das Leben der Bundestagsabgeordneten, regten aber auch den politischen Diskurs an.
Am 10.03.2023 empfing man Thomas Bareiß (CDU) – dieser wurde von den Schülerinnen und Schülern deutlich unter die Lupe genommen, vor allem zu Themen wie der Corona- und Flüchtlingskrise, aber auch zum Klimawandel, zur Ehe für alle oder zur Religionszugehörigkeit.
Am 12.05.2023 gingen die Diskussionen mit Robin Mesarosch (SPD) in die 2. Runde. Themen wie der Irak- und Ukrainekrieg, Klimawandel, Regierungsarbeit und Chancengerechtigkeit wurden ausführlich debatiert.
Die Schülerinnen und Schüler konnten selbst erfahren, welche unterschiedlichen Meinungen im Bundestag vertreten werden, und dass Meinungspluralität von großer Bedeutung für die Demokratie ist. So erlebten sie bei Herrn Bareiß eine christlich-konservative Seite, wohingegen sich Herr Mesarosch eher sozialdemokratisch und liberal vertrat.
Die wohl umstrittenste Thematik war der Klimawandel: Einerseits teilte Thomas Bareiß seinen Standpunkt so mit, dass der Klimawandel auch sehr von Faktoren wie Sonnenaktivität oder natürlichen Klimaschwankungen abhängt, die vom Menschen nicht beeinflusst werden können. Mesarosch erscheint es vor allem wichtig, sich auf Fakten und wissenschaftliche Untersuchungen zu berufen. Bareiß nahm in diesem Kontext jedoch mehr Bezug auf die sogenannten „Klimakleber“ der letzten Generation und verwies darauf, dass Protest in diesem Maße uneffektiv sei.
Ein weiterer großer Punkt, der die beiden unterscheidet, ist naheliegend – die Regierungsarbeit. Thomas Bareiß befindet sich seit der letzten Bundestagswahl in der Opposition und kann damit nicht mehr direkt in das Regierungsgeschehen eingreifen, welches Robin Mesarosch mit in den Händen hat. Dieser wurde zur Regierungsarbeit der Ampel hinterfragt, wobei ihm sehr wichtig war zu nennen, dass Meinungsverschiedenheiten essenziell sind und die Politik vorantreiben können, denn schließlich können nicht alle immer die gleiche Meinung vertreten.
Dennoch verliefen die beiden Debatten nicht identisch – so traten bei Thomas Bareiß Fragen rund um den Tourismus in Coronazeiten, Wählen ab 16 Jahren und zur Frauenquote auf und bei Robin Mesarosch handelte es sich sehr viel um erneuerbare Energien, die Wärmepumpe und den Windradausbau in Baden-Württemberg.
Trotz der Meinungsverschiedenheiten veranschaulichten beide, wie das Leben als Bundestagsabgeordneter abläuft. Auch wenn man als Abgeordneter für alle Menschen in Deutschland zuständig sei, vergesse man nicht die Persönlichkeiten aus seinem Wahlkreis und habe die eigene Heimat sowie das Wohlergehen der Menschen vor Ort im Hinterkopf.
Somit bekamen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 11 und 12 des Gymnasiums Mengen einen sehr interessanten Einblick in das aktuelle politische Geschehen und konnten sich auch ein politisches Meinungsbild über die Abgeordneten, aber auch den Parteien, für die sie gewählt werden, machen. Diese Veranstaltungen zeigen, dass sich auch die Jugendlichen politisch interessieren und auch die Abgeordneten diese nicht vergessen und sich Zeit für sie nehmen.
Text: Vielen Dank an Alina (J2), Fotos: Vielen Dank an Fr. Neuf! Juni 23