So sieht er aus, der Siegerentwurf für die neue Frontansicht des Gymnasiums Mengen. Wer das (viel hellere) Original sehen möchte, kann dies in den kommenden Wochen noch in Raum 301 unserer Schule tun, wo die Pläne der vier von der Jury mit Preisen bedachten Entwürfe aktuell ausgestellt sind.
Die Stadt Mengen hatte relativ überraschend einen Architekturwettberb für den Umbau des Gymnasiums ausgeschrieben, weil demnächst die Frist für entsprechende Fördergelder des Landes BW abläuft und ein alter Antrag der Stadt noch Gültigkeit hatte. Der Umbau wird benötigt, weil der Anbau der Schule aus energetischer Sicht nicht mehr tragbar ist (unzumutbare Temperaturen im Sommer, hohe Heizungskosten im Winter) und die Schule bei ihren aktuellen Schülerzahlen aufgrund geänderter Vorschriften beispielsweise im Bereich der Naturwissenschaften deutlich mehr Fläche braucht. Zusätzlich sollen durch den Umbau der Schule ein barrierefreier Zugang zu allen Räumen und verbesserte Fluchtwege bei Brandgefahr umgesetzt werden.
Das Preisgericht, bestehend aus neun Mitgliedern unter Vorsitz von Herrn Prof. Klump, Professor an der Hochschule in Stuttgart, hatte über 18 eingereichte Entwürfe zu befinden. Neben den Fachpreisrichtern (Architekten und Stadtplanern) und Sachpreisrichtern aus der Stadtverwaltung wurden auch mehrere Berater gehört, so zum Thema Brandschutz Vertreter der Feuerwehr. Für die Schüler und Lehrer unserer Schule waren unsere Schülersprecherin Eva Prochnow und Kunstlehrer Peter Reininger vor Ort und genossen einen Tag lang spannende Auseinandersetzungen rund um das Thema Architektur.
In seiner kurzen Eröffnungsrede in der Ablachehalle am Freitag vor den Pfingstferien (18.05.18) fasste Herr Klump den Vortag der Entscheidung als "sehr harmonischen Tag" zusammen. Zwar habe man ganze neun Stunden gebraucht, bis der "weiße Rauch aus dem Schornstein" aufgestiegen sei, aber das Gremium sei sich bei jedem Entscheidungsschritt immer sehr einig gewesen. In einem ersten Schritt habe man die acht Vorschläge aussortiert, die die zentralen Vorgaben des Wettbewerbs am wenigsten überzeugend umgesetzt hätten. Nach einer zweiten Entscheidungsrunde habe sich der Kreis der in Frage kommenden Vorschläge schon so weit gelichtet, dass man bei den übrigen Entwürfen ins Detail gehen konnte.
Klump berichtete, es habe sehr unterschiedliche Lösungsansätze bezüglich der Fragestellung gegeben, wie mit dem vorhandenen Klostergebäude, dem sogenannten "Thumb"-Bau von Baumeister Peter Thumb, umgegangen werden solle. Auch die Frage nach einem markanten Eingangsbereich in Harmonie zum übrigen Stadtkern und gut nutzbaren Freiflächen um die Gebäude herum sei für die Entscheidung sehr wichtig gewesen.
Im Anschluss an seine einleitenden Worte stellte der Professor und Vorsitzende des Preisgerichts die vier Entwürfe näher vor, die von der Jury mit Preisen bedacht worden waren. Mit griffigen Formulierungen und viel Hingabe stellte er deren Vor- und Nachteile dar, sodass den Anwesenden am Ende des einstündigen Vortrags deutlich vor Augen stand, warum der Siegerentwurf diese Lorbeeren geerntet hatte.
Hier geht es zum Bericht der Schwäbischen Zeitung: Neubau vervollständigt die Klosterform (SZ, 19.05.2018)
Der zweite Preis |
Der dritte Preis |
Text & Fotos: Presse-AG im Mai/Juni 2018