"Frieden wertschätzen"

Soldatenfriedhof, Gräber, Weltkrieg, Gedenken, Trauer

Am Volkstrauertag findet bei uns eigentlich jedes Jahr ein Gottesdienst in der Kirche und anschließend eine Zeremonie auf dem Friedhof statt, mit Ministranten, Bürgerwache und natürlich vielen Bürgern von Mengen. Eigentlich wird auch eine Rede vorgetragen, von den Schülersprechern einer weiterführenden Schule der Stadt, immer im Wechsel. Dieses Jahr wäre das Gymnasium dran gewesen,

da nun aber Gottesdienst und Zeremonie aufgrund der aktuellen Lage abgesagt wurden, können Sie hier nun die Rede unserer beiden Schülersprecher, Melih und Felix aus J2, lesen. Denn: Den Volkstrauertag brauchen wir trotzdem, und nicht der Volkstrauertag wurde abgesagt, sondern "nur" das Beisammensein an diesem wichtigen Tag. Vielleicht bringt uns die diesjährige Stille an diesem Tag auf eine andere, nachdrücklichere Weise zum Gedenken?

 

Rede zum Volkstrauertag,15.11.2020, von den Schülersprechern des Gymnasiums: 

Es gibt Feiertage, die mit Freude und Spaß verbunden sind, jedoch gibt es auch die Feiertage, die mit Trauer und Leid verbunden sind, so auch der Volkstrauertag. Der Volkstrauertag – ein nationaler Feiertag, der uns einerseits an die Verstorbenen und Hinterbliebenen des Nationalsozialismus, aber auch an die Gefallenen beider Weltkriege erinnern soll. An diesem Tag gedenken wir derer, „die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde“ 1.

Am 9. Mai 1945, nach mehr als fünf Jahren Krieg, schweigen endlich die Waffen in Europa. Was übrig bleibt sind viele zerstörte Familien und Städte, viel Schmerz, aber auch Erleichterung, Befreiung, Erlösung.

Wir bekommen immer wieder Geschichten und Berichte von unseren Großeltern oder aus unserem Geschichtsunterricht zu hören. Die tatsächliche Realität dieses schrecklichen Schicksals bleibt dennoch unvorstellbar. Für uns junge Menschen in Deutschland ist es schwer vorstellbar, was Menschen in Zeiten von Krieg und Not durchleiden müssen, ganz gleich ob in der Vergangenheit oder in der Gegenwart. Wir können wertschätzen, dass wir heutzutage in Frieden leben, jedoch dürfen wir die Geschichte nicht vergessen. Auch wenn heute kein Krieg mehr herrscht, haben manche unserer älteren Mitmenschen immer noch mit ihren schlimmen Erinnerungen zu kämpfen. Diese grausame Zeit, die diese Menschen durchlebt haben, ist nicht in Worte zu fassen.

Vor 75 Jahren haben die Nationalsozialisten kapituliert und der Krieg hat sein Ende gefunden, und eine neue Zeit des Friedens und der Zusammenarbeit hat in Europa begonnen. Hier stellt sich die Frage: Wie viel hat sich heute, im Jahre 2020, also 75 Jahre später, wirklich geändert? Heutzutage haben wir die Möglichkeit andere europäische Kulturen und Länder besser kennenzulernen. Wir haben die Möglichkeit, durch Reisen neue Freundschaften zu schließen und schöne Erinnerungen zu sammeln. Heute treffen Kulturen aus aller Welt in Europa zusammen und führen gemeinsam ein schönes Leben, indem sie ihre Meinung, ihre Religion und ihre Sexualität ohne Angst und Furcht ausleben können. Wir müssen diese Freiheit in Europa wertschätzen, Freiheit, die nicht jeder hat, da in diesen Tagen immer noch Menschen leben, die unter den Folgen des Krieges leiden. Der Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer sagte einmal: „Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens.“ Somit lehrt uns der Volkstrauertag nicht nur den Frieden wertzuschätzen.

Wir haben uns aber heute hier nicht nur versammelt, um den Frieden der Gegenwart zu feiern, sondern auch um den Opfern der Vergangenheit zu gedenken, die auf dem langen leidvollen Weg bis hierhin dazu beigetragen haben. 

Unsere heutige Aufgabe ist es, uns an die grausame Zeit des Krieges zu erinnern, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Zudem den hier herrschenden Frieden aufrecht zu erhalten.
Denn es liegt an uns, unsere Gemeinschaft zu pflegen und friedvoll miteinander umzugehen. Egal welcher Nationalität, welcher Religion oder welcher Hautfarbe wir angehören, wir alle sind untereinander verbunden. Ein sozialer Umgang miteinander sollte daher unser aller alltägliches Ziel sein. Aus genau diesem Grund sollten wir den Frieden und unser Zusammenleben wertschätzen, heute – am Volkstrauertag – und an jedem weiteren Tag im Jahr.

 

 

 

oberer Text: Presse-AG; Nov. 2020

Rede: Vielen Dank an Melih und Felix aus J2!
(1: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.: „Volkstrauertag am 13. November – Anregungen und Gedanken zur Gestaltung von Gedenkstunden und Gottesdiensten“ Lebus/Deutschland, 2007. S.5)

Foto: Pixabay: https://pixabay.com/de/photos/soldatenfriedhof-gr%C3%A4ber-weltkrieg-3845571/ (15.11.2020)

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