Auszeit auf der Alm - Frau Westermann erzählt von ihrem Sabbatjahr (Sept. 2013)

SAM 2633Ein Jahr 'mal nicht zur Schule gehen, auf andere Gedanken kommen, neue Energie sammeln ... - für Lehrer ist dies möglich im sogenannten Sabbatjahr. Frau Westermann hat in ihrem freien Jahr den Sommer über auf einer Alm gearbeitet. Im Interview hat sie uns erzählt, wie es ihr dort gefallen hat ...

 

Frau Westermann, Sie haben ein sogenanntes „Sabbatjahr“ hinter sich. Was ist das überhaupt?

Ein Sabbatjahr spart man an, indem man einige Jahre vorher jeden Monat auf einen Teil seines Gehalts verzichtet. Dieser Teil wird angespart bis zum Sabbatjahr. Im Sabbatjahr selbst hat man dann frei, erhält aber das reduzierte Gehalt weiter.

Wie haben Sie Ihr Sabbatjahr verbracht?

Im Winter war ich zu Hause, habe viel Sport gemacht, gelesen und einiges erledigt, was ich schon lange tun wollte (z.B. mein Arbeitszimmer aufräumen). Im Sommer war ich dann auf der Alm.

Von Mai bis August letzten Jahres haben Sie drei Monate auf einer abgelegenen Alm in den italienischen Alpen bei der Käseherstellung mitgearbeitet. Wie sah Ihr Alltag dort aus?

Ich bin jeden Morgen um 6:50 Uhr aufgestanden und habe erst mal Feuer gemacht, Ziegen gemolken und die Zicklein gefüttert. Nach dem Frühstück hatte ich den ganzen Vormittag damit zu tun, Käse zu machen. Anschließend hatte ich eine Mittagspause. Nachmittags haben wir Heu gemacht, Zäune repariert und die Ställe ausgemistet. Dann war es schon Abend und es gab Abendessen. Weil die Arbeit sehr anstrengend war, bin ich meist schon um 21:00 Uhr ins Bett gegangen.SAM 2578

Mit wem haben Sie auf der Alm zusammengelebt?

Wir waren meistens zu dritt: die Besitzerin der Alm und zwei Helferinnen. Man lebt sehr eng zusammen und lernt sich gut kennen. Die Zusammenarbeit und das Zusammenleben war harmonisch – trotz der Enge.

Ihr schönster Moment auf der Alm?

Es gab viele schöne Momente. Einen, den ich leider nicht auf einem Foto einfangen konnte: Der erste Abend, an dem die Glühwürmchen „tanzten“. Es sah aus, als stünde die ganze Alm unter Weihnachtsbeleuchtung.

Was haben Sie am meisten vermisst während der Auszeit?

Meine Familie und Speiseeis.

Haben Ihnen die Schüler auch gefehlt?

In ihrer Rolle als Schüler haben sie mir nicht gefehlt. Eher haben mir die jungen Menschen gefehlt – es war ein Sommer nur unter Erwachsenen.

Wie haben Sie sich ohne Strom und Heizung gefühlt?

Man lernt, dass man weniger zum Leben braucht, als man denkt.

Gab es Tage, an denen Sie gesagt haben, Sie wollen wieder zurück?

Ja, in der ersten Woche, als es geschneit hat und sehr kalt war (das war kurz nach Pfingsten). Alles war feucht und kalt. Abends ist man in den kalten Schlafsack gekrochen.

Was war der Antrieb für Sie, sich auf dieses Abenteuer einzulassen?

Nach meinem Studium habe ich einige Zeit auf einer Alm in der Schweiz verbracht. Das hat mir so gut gefallen, dass ich es unbedingt noch einmal machen wollte. Die erste Alm war aber besser ausgerüstet, es gab einen Dieselgenerator (für die Melkmaschinen) und einem Jeep für die Besorgungen im Tal. Dieses Mal wollte ich es noch ein bisschen einfacher. Wir haben alles von Hand gemacht und auf dem Rücken hoch- und runtergetragen, da es nur einen schmalen Fußpfad zur Alm gab.

Welche positiven und negativen Erfahrungen haben Sie gemacht?

Ich habe festgestellt, dass man keinen Luxus wie Handy, Computer oder Süßigkeiten braucht und dass körperliche Arbeit befriedigt. SAM 2732

Wie war die Rückkehr in den Schulalltag für Sie?

Ich habe mich gefreut auf die Schule. Der Schulanfang war dennoch anstrengend für mich, weil man sich nach einem Sommer in den Bergen erst wieder an die vielen Menschen und das viele Reden gewöhnen muss.

Ihr Fazit nach einem Jahr Auszeit: Würden Sie Ihren Kollegen ein Sabbatjahr empfehlen? Wenn ja, warum?

Es war eine schöne Zeit. Ich bin froh, dass ich das Sabbatjahr genommen habe. Es ist empfehlenswert, denn man kommt auf neue Ideen und wird ein bisschen gelassener.

Und wie sieht’s bei Ihnen selbst aus – gibt’s schon Träume oder Ideen für ein zweites Sabbatjahr?

Ja! Ich werde auf jeden Fall versuchen, wieder ein Sabbatjahr zu beantragen. Der Sommer ist natürlich für die Alm reserviert. Über den Winter möchte ich mit meinem Mann die Klettergebiete Südeuropas bereisen.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Text: Presse-AG nach einem Interview us dem Okt. 2013; Fotos: K. Westermann

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