Freudig strahlend schritten auch in diesem Jahr die Abiturienten unter großem Applaus von Eltern, Lehrkräften und Mitschülern nach vorne auf die Bühne des Ennetacher Bürgerhauses, um ihre Abschlusszeugnisse entgegenzunehmen.
Zuvor hatte Stufensprecherin Alina Rehm den Abend mit einem Rückblick auf die achtjährige gemeinsame Schulzeit eröffnet. Sie hob den großen Zusammenhalt der Gruppe hervor, die gemeinsam „gezittert, geschwitzt und geweint“ habe und doch auf zahlreiche schöne gemeinsame Erlebnisse zurückblicken könne, sodass die Schulzeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet werde. So schwang in den Abschlussworten „Hasta luego“ nicht nur der Abschied, sondern auch der Wunsch eines baldigen Wiedersehens mit.
Herr D’Angelo überbrachte den Absolventen stellvertretend Grüße der Stadt Mengen und beglückwünschte sie zum bestandenen Abitur, das weit mehr sei als das Stück Papier, das sie an diesem Abend als Zeugnis in den Händen hielten.
Die traditionelle Rede des Schulleiters Stefan Bien enthielt in diesem Jahr ein ganz neues Element: Als erster Jahrgang bekamen die Abiturienten einen zwei Jahre zuvor selbst verfassten Brief zurück, in dem sie sich zum Abitur gratuliert hatten. Diese Briefe an sich selbst schreiben die Kinder inzwischen bereits in Klasse 5 und werden nach Klassenstufen sortiert in einem „Rostkarzer“ aufbewahrt, um dann Jahre später nach dem Abitur wieder ausgehändigt zu werden. Als letzten Ratschlag gab Bien die nun erwachsenen Schützlinge mit auf den Weg, die eigenen Worte aufmerksam zu lesen: „Ihr seid euer bester Ratgeber.“
Beim Höhepunkt des Abends, der Zeugnisverleihung, wurden neben den Abiturzeugnissen auch verschiedene Fach- und Schulpreise für ausgezeichnete Leistungen und soziales Engagement vergeben, darunter der Scheffelpreis der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe. Nachdem sich alle am festlichen Buffet gestärkt hatten, folgte die Rede des Preisträgers Moritz Wollwinder.
Dabei zitierte der junge Redner zunächst Carl Hilty: „Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.“ Was diese Erkenntnis für den Unterricht bedeutet, wurde im Anschluss ausgeführt. So ermögliche die Literatur neben Kreativität und dem Diskurs mit anderen auch den im Leben so wichtigen Perspektivwechsel und eine andere Wahrnehmung. Dabei solle Literatur keine Wahrheit vermitteln, sondern Denkanstöße, die wiederum eine Grundlage für Diskussionen bieten. Um dieses Potenzial nutzen zu können, müsse die Auseinandersetzung mit Literatur jedoch so gestaltet werden, dass sie den Lernenden Freude bereitet.
Das offizielle Programm endete mit einem Dank an die Lehrkräfte der einzelnen Leistungsfächer sowie einem kleinen Quiz zum Schulalltag.
Text und Foto: Presse-AG, Juli 23