Am Donnerstag, den 22.01.2015 machte sich der Religionskurs der Jahrgangsstufe 1 unter der Leitung von Frau Wagner auf den Weg nach Sigmaringen ins Krankenhaus. Als Ergänzung zu den Themen Künstliche Befruchtung und vorgeburtliche Untersuchungen besuchten wir dort das Netzwerk Pränataldiagnostik.
Unsere erste Station war bei Oberärztin
Frau Dr. Benz. Sie informierte uns über die Entwicklung
des Embryos im Mutterleib und auch die möglichen Untersuchungen vor der Geburt.
Dabei wurde uns klar, dass solche Untersuchungen zwar in den meisten Fällen beruhigen, manchmal jedoch auch nicht. Außerdem interessant war die Feststellung, dass die meisten Be-hinderungen nicht durch Gendefekte, sondern durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft entstehen.
Nun wurde unsere Gruppe getrennt und Mitarbeiter des Netzwerks sprachen über ihre Aufgaben und Tätigkeiten. Es blieb genug Zeit für Fragen und so bekam auch nochmals jeder die Möglichkeit sich selbst mit dem wichtigen Thema und den wichtigsten Fragen auseinander zu setzen: Was wäre, wenn ich vor die Wahl gestellt werden würde? Habe ich die Kraft, Unter-suchungen durchführen zu lassen und dann zu erfahren, dass mein Kind behindert ist? Wie stehe ich zu einer Abtreibung? Wie könnte ich mit meiner Entscheidung leben? Würde ein Kind mit Behinderung in meinem Leben Platz finden? Was würden meine Familie, mein Partner, meine Freunde sagen?
Wir haben gelernt, dass es auf diese Fragen keine eindeutige, richtige Antwort gibt. Aber wir wissen nun auch, dass man mit seinen Fragen, Ängsten und Sorgen dann nicht allein ist! Unsere letzte Station, welche wir wieder gemeinsam erlebten, bestand aus der Begegnung mit Eltern und ihren „besonderen“ Kindern. Wenn nach den voran gegangenen Gesprächen eine nachdenkliche Atmosphäre herrschte, so änderte sich diese mit dem Eintreffen der Kinder. Auf ihre eigene ganz besondere, fröhliche und wundervolle Art haben sie alle für sich eingenommen. Auf spielerische Weise kamen wir mit den Eltern ins Gespräch, welche von ihrer eigenen Geschichte erzählten, die viel mit dem Unverständnis der Umgebung, aber auch mit dem Glück in der Familie zu tun hat, mit ihrer Stärke und unerschöpflichen Hoffnung. Diese Familien sind wahre Lebenskünstler, welche aus ihrer Liebe zueinander jede Heraus-forderung meistern.
Wir bedanken uns für ihre Offenheit und dafür, für kurze Zeit einen kleinen
Teil von dieser eigenen besonderen Welt gesehen haben zu dürfen. Wir wünschen ihnen und auch allen anderen „besonderen“ Kindern alles Gute und dass sie sich ihr Lächeln bewahren!
Text: A.Wagner, Bilder: Niklas Walz. Herzlichen Dank! Jan.15