Nein, eigene Fotos durften die Schüler am vergangenen Dienstag bei ihrer Betriebsführung bei Geberit leider nicht machen, denn das Geheimnis ihrer vor Ort entwickelten Hightech-Geräte und Roboter möchte die Firma aus verständlichen Gründen hüten. Dafür gab es viel zu sehen für die 19 Schüler des Wirtschaftskurses der Jahrgangsstufe 2 und die zwei begleitenden Lehrerinnen Frau Moser und Frau Lorentz, die das Innenleben und die Strukturen der Pfullendorfer Filiale der Sanitärfirma erkundeten.
Im Infozentrum gab Herr Hottendorf, Leiter für die kaufmännische Ausbildung bei Geberit, seinen Besuchern zunächst einen kurzen Überblick über die Firma und zeigte ihre Produktpalette. Anschließend führte er die Gruppe über die einzelnen Stufen der Produktion durch die Firma, quasi vom Einzelteil zum fertigen Produkt (z.B. einem Spülkasten). Besonders spannend fanden die Besucher das Logistikzentrum, das zumindest teilweise nach dem Prinzip der sogenannten "chaotischen Lagerhaltung" funktioniert, bei dem das Betriebssystem (SAP) nach bestimmten Kriterien (Größe, Zeitpunkt und Häufigkeit des Gebrauchs etc. ...) darüber entscheidet, an welchem Ort im Lager wann welche Einzelteile abgelegt werden. Müsste ein Mitarbeiter hier selbst nach einem Bauteil suchen, wäre er heillos überfordert, aber für die eingesetzten Roboter ist dies natürlich ein Kinderspiel.
Beeindruckend in der Firma Geberit ist, wie hochmodernisiert sie ist. Dass gleichzeitig in der Firma keine namenlosen Roboter anzutreffen sind, sondern Werner, Vicky, Halva, Snorre und ihre Kumpane fest installiert sind oder durch die Gegend fahren, macht sie gleichzeitig wieder sehr sympathisch und menschlich.
Herr Hottendorf berichtete stolz, dass die Firma alle ihre Roboter selbst entwickelt und aus diesem Grund auch mehrere Ingenieure für derartige Aufgaben eingestellt hätte. Den Abiturienten gab er als Tipp aus der Praxis mit auf den Weg, nicht einfach Mediendesign, BWL oder VWL zu studieren, denn mit deren Bewerbern sei der Arbeitsmarkt aktuell überschwemmt. Statt dessen sollte man bei Interesse ganz ähnliche Studiengänge wählen, die auch hohe Anteile an BWL/VWL enthielten, sich aber gleichzeitig auf die Marktlücken spezialisieren. Als Beispiel nannte er den "Fachmann für Logistik". In diesem Bereich suchten mittelständische und größere Unternehmen immer wieder dringend nach Arbeitskräften.
P.S. Natürlich konnte in der Pause auf der hauseigenen Toilette auch der neue "Aquaclean" getestet werden. Wer nicht genau weiß, worum es sich bei diesem Produkt handelt, kann sicher gern bei den Schülern aus dem Wirtschaftskurs J2 nachfragen ...
Text: Presse-AG nach Informationen von Fr.Moser