Am Donnerstag, den 17. Mai waren wir - das Orga-Team des Charity-Runs, eine Schülersprecherin, Frau Westermann und die Presse-AG - in der dritten und vierten Stunde auf den Göhring-Bauernhof nach Rulfingen eingeladen, um den letzten Scheck des Charity-Runs an die St. Christoph-Schule in Zußdorf zu übergeben.
Die St. Christoph-Schule ist eine private Schule für behinderte Kinder am Heim, was heißt, dass interne Kinder dort übernachten und externe Kinder jeden Tag mit dem Bus zu Hause abgeholt und wieder heimgebracht werden. Es gibt drei Klassen der Grundschulstufe: eine Klasse besteht aus vier bis fünf Schülern, wobei die Lehrkräfte nicht immer ohne Hilfe zurechtkommen, weil manche Kinder gewickelt werden müssen oder bei bestimmten Aufgaben Handführung benötigen, warum sich die Schule immer über Praktikantinnen und Praktikanten freut. Teilweise erhalten Kinder mit Körperbehinderung auch physiotherapeutische Unterstützung.
Die Grundschulstufe der St. Christoph-Schule mit Kindern bis zum Alter von zehn Jahren besucht gruppenweise jeden Donnerstag von 8:45 Uhr bis 11 Uhr den Göhring-Bauernhof.
In einer Gruppe sind fünf behinderte Kinder. Das Verhältnis von Schüler zu Betreuer ist am besten eins zu eins, da man so am besten auf die Schüler eingehen kann, wenn sie bei den Tieren sind, doch bei unserem Besuch waren es vier Betreuer mit Frau Göhring zusammen.
Leider hat die Schule nicht genug Geld, um die Therapie mit den Bauernhoftieren bei Frau Göhring zu finanzieren, weshalb die Betroffenen auf den eigenen Förderverein und Sponsoren angewiesen sind. Die Krankenkasse übernimmt keinerlei Kosten für tiergestützte Heiltherapie, sei es mit Hunden, Pferden, oder wie hier mit Bauernhoftieren. Deshalb war die St. Christoph-Schule auch so dankbar, als sie von unserer Unterstützung erfahren hat. Die Läufer des Charity-Runs sorgten dafür, dass insgesamt 2166 Euro an dieses tolle Projekt geht.
Auf dem Göhring-Bauernhof in Rulfingen hat jedes Tier einen Namen, selbst das kleinste Huhn, denn so kann der Mensch eine viel innigere Beziehung zu dem jeweiligen Tier aufbauen. Frau Göhring wählt je nach Kind unterschiedliche Tierarten aus. Ein Schaf passt eher zu einem ruhigen Kind, eine Ziege hingegen zu jemandem, der lernen muss, sich durchzusetzen. Für Schüler, die an ADHS erkrankt sind, sind Hühner geeignet, denn diese sind blitzschnell weg, wenn sich das Kind zu schnell bewegt, kommen aber in einer ruhigen Umgebung gerne zum Menschen. Bei Schülern mit Schwermehrfachbehinderung sind schon basale Berührungen ein tolles Erlebnis, beispielsweise wenn sich Spastiken beim Streicheln eines Schafs lösen.
Unter den einzelnen Tierarten gibt es aber - wie beim Menschen auch - unterschiedliche Charaktere, weshalb sich Frau Göhring von den Tieren trennen muss, die sich nicht zur Therapie mit behinderten Kindern eignen und somit einen weiteren Kostenfaktor darstellen. Sie achtet aber darauf, dass es den Tieren in ihrem neuen Zuhause gut geht und sie sich wohlfühlen.
Bei unserem Besuch sind wir bei der Fütterung der Tiere dazugestoßen, denn bevor die Kinder selber frühstücken dürfen, bekommen die Tiere etwas zu Essen.
Wir durften beim gemeinsamen Essen dabei sein, welches sowohl für Frau Göhring, als auch für die Lehrkräfte aus Zußdorf sehr wichtig ist. Bei Butterbrezeln und Apfelsaft konnten wir ganz entspannt mit den Kindern und den Betreuuern reden.
Auch die Hunde Max und Moritz waren immer mit uns dabei.
Danach gab es eine große Ausnahme, denn aufgrund des regnerischen Wetters und unseres Besuchs durften die Schüler in die Kinderturnwelt, eine große Scheune mit riesigen Strohballen und Kletterseilen. Die Kinder hatten sehr viel Spaß, denn eigentlich darf man bei Frau Göhring nur dort spielen, wenn man fleißig gearbeitet hat.
Nach der Übergabe des Schecks war unser Vormittag auf dem Göhring-Bauernhof in Rulfingen leider auch schon vorbei, doch wir hatten zwei schöne Stunden dort verbracht.
Hier geht es zum Bericht der Schwäbischen Zeitung: Mit Erlösen des Charity Runs unterstützt das Gymnasium tiergestützte Therapie (SZ, 05.06.2018)
Text und Fotos: Presse-AG; Mai 2018